MyMay, 2023

Given the housing shortage in the metropolis on the Main River, the buildings of the New Frankfurt, which emerged from the settlement and housing planning under the direction of Ernst May between 1925 and 1930, have been receiving justifiable appreciation for some time. This appreciation is not only based on historical retrospective, but also on the proven usability and "future-proofness" of the building fabric. However, this requires continually reconciling the conflicting interests between ensemble and monument protection, the "evolved" design preferences of residents, and infrastructural requirements. This inevitably involves a clash of public interests with individual interests, architectural-aesthetic demands with private taste, and legal requirements with everyday practical habits.

My May '23 illuminates the personal relativization of the serially conceived city. Viewed from an everyday perspective, the often controversial design constellations that have emerged over the decades become apparent. The images thus also point to the challenges that must be addressed to ensure the future viability of New Frankfurt. The photographs were taken in the settlements of Praunheim, Römerstadt, Heddernheim, Höhenblick, Westhausen, Bornheimer Hang, and Riederwald.

Angesichts des Wohnraummangels in der Main-Metropole erfahren die Gebäude des Neuen Frankfurt, die aus der Siedlungs- und Wohnungsplanung unter der Leitung von Ernst May zwischen 1925 –1930 hervorgegangen sind, seit geraumer Zeit eine berechtigte Wertschätzung.

Es ist eine Würdigung, die nicht bloß in der historischen Rückschau begründet ist, sondern auch in der sich bis heute beweisenden Nutzbarkeit und „Zukunftstauglichkeit“ der Bausubstanz. Dafür muss allerdings das Spannungsdreieck zwischen Ensemble- und Denkmalschutz, den „gewachsenen“ gestalterischen Präferenzen der Bewohner und den infrastrukturellen Anforderungen immer wieder entschärft werden. Denn hier reiben sich zwangsläufig Allgemeininteressen mit individuellen, kollidieren architektur-ästhetische Ansprüche mit privatem Geschmack sowie gesetzliche Vorgaben mit alltagspraktischen Gewohnheiten.

My May '23 beleuchtet die persönlichen Relativierungen der seriell konzipierten Stadt. Aus der Alltagsperspektive geschaut, zeigen sich die gestalterisch oft kontroversen Konstellationen, die über die Jahrzehnte entstanden sind. Die Bilder weisen somit auch auf die Aufgaben hin, die es zu bewältigen gilt, um die Zukunftsfähigkeit des Neuen Frankfurt auch weiterhin zu erhalten.

Die Aufnahmen entstanden in den Siedlungen Praunheim, Römerstadt, Heddernheim, Höhenblick, Westhausen,[nbsp]Bornheimer Hang und Riederwald.