May Frankfurt

Angesichts des Wohnraummangels in der Main-Metropole erfahren die Gebäude des Neuen Frankfurt, die aus der Siedlungs- und Wohnungsplanung unter der Leitung von Ernst May zwischen 1925 –1930 hervorgegangen sind, seit geraumer Zeit eine berechtigte Wertschätzung.

Es ist eine Würdigung, die nicht bloß in der historischen Rückschau begründet ist, sondern auch in der sich bis heute beweisenden Nutzbarkeit und „Zukunftstauglichkeit“ der Bausubstanz. Dafür muss allerdings das Spannungsdreieck zwischen Ensemble- und Denkmalschutz, den „gewachsenen“ gestalterischen Präferenzen der Bewohner und den infrastrukturellen Anforderungen immer wieder entschärft werden. Denn hier reiben sich zwangsläufig Allgemeininteressen mit individuellen, kollidieren architektur-ästhetische Ansprüche mit privatem Geschmack sowie gesetzliche Vorgaben mit alltagspraktischen Gewohnheiten.

My May '23 beleuchtet die subtilen persönlichen Relativierungen der seriell konzipierten Stadt. Aus der Alltagsperspektive geschaut, zeigen sich die gestalterisch oft kontroversen Konstellationen, die über die Jahrzehnte entstanden sind. Die Bilder weisen somit auch auf die Aufgaben hin, die es zu bewältigen gilt, um die Zukunftsfähigkeit des Neuen Frankfurt auch weiterhin zu erhalten.

Die Aufnahmen entstanden in den Siedlungen Praunheim, Römerstadt, Heddernheim, Höhenblick, Westhausen, Bornheimer Hang und Riederwald.

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